Einsatz, Sonntag, 24. März 2019, 12.48 Uhr – 18.00 Uhr
Die Feuerwehr Ziethen wurde zu einem Schornsteinbrand in einem über 100 Jahre alten landwirtschaflichen Anwesen im Ortsteil Sande alarmiert. Laut Notrufmeldung befanden sich in dem stark verrauchten Ober- und Dachgeschoß noch ein geheingeschränktes Seniorenehepaar. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte hatten sich die Personen bereits ins Freie gerettet. Der ca. 30 x 100 cm große Schornstein brannte im Bereich der Geschoßdecke vom Obergeschoß zum Dachgeschoß. Erste thermografische Messungen lagen bei 400 Grad Celsius in dem betroffenen Bereich. Aufgrund der schierigen Zugänglichkeiten wurden umfangreiche Maßnahmen eingeleitet um ein Reißen des Schornsteines und in Folge die Brandausbreitung auf den Dachstuhl zu verhindern. Im Schornsteinzug selbst wurde eine Vollverschließung durch eine ca. 30 cm dicke brennende Teer-Rußschicht festgestellt, die selbst mit Stoßbesen nicht zu beseitigen war. Durch beharrliche und ausdauernde Maßnahmen über eine TMF, konnte die Glutbarriere geöffnet werden und mit weiterem Schornsteinfegerwerkzeug bearbeitet werden. Die Revisionsklappen in allen Ebenen des Bauernhauses wurden ununterbrochen durch Atemschutztrupps kontrolliert. Löschmittel wurden im Außen- und Innenbereich bereit gestellt, im Außenbereich mussten mehrere Dachflächen aufgrund des Glutauswurfes aus dem Schornstein, mit C-Rohren bewässert werden. Ein Betreten des Gebäudes war über längere Zeitabschnitte aufgrund der hohen Kohlenmonoxidkonzentration nur durch Atemschutzgeräteträger möglich. Überdies kam es zu Sekundärereignissen, im Erdgeschoß entstand hinter einer Küchenzeile aufgrund der Strahlungswärme ein Schwelbrand. Der zwischenzeitlich eingetroffene Bezirksschornsteinfegermeister begann umgehend den Schornsteinzug in Augenschein zu nehmen, durch alarmierende Nachforderungen konnte der Kräftebedarf an Atemschutzgeräteträgern angemessen gedeckt werden. Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurden die eingeleiteten vielfachen Maßnahmen wirksam. Der Schornstein konnte durch die Feuerwehr übergabefähig gefegt werden, der Bezirksschornsteinfegermeister sprach vor Ort den Hausbewohnern ein bis auf Weiteres geltendes Heizverbot aus. Abschließend wurde das Bauernhaus intensiv mittels Wärmebildkamera auf Folgeschäden kontrolliert, jedoch ohne weitere Feststellungen. Die Einsatzstelle wurde dem Eigentümer übergeben.
Fahrzeuge/Kräfte:
FF Ziethen KdoW 1, HLF 20 | 18 Einsatzkräfte
FF Bäk-Mechow-Römnitz HLF 20, LF 8 | 20 Einsatzkräfte
FF Ratzeburg TMF, LF 20, TLF 16-25 | 18 Einsatzkräfte
FF Mustin LF 8, RW 1 | 12 Einsatzkräfte
FF Schmilau TSF-W, MTW | 9 Einsatzkräfte
FF Schlagsdorf (NWM) LF 16-12, ELW 1 | 11 Einsatzkräfte
RTW Lehmrade 86-83-01, RTW Ratzeburg 70-83-2
NEF Ratzeburg 70-83-01
RTH Christoph 12
Polizeirevier Ratzeburg
Bezirksschornsteinfegermeister H. Wiese-Rosemann